Goetheschüler besuchen Ausstellung über deutsch-britische Beziehungen in Bonn

Im Rahmen des Politik- bzw. Geschichtsunterrichts informierten sich Schülerinnen und Schüler der Klassen G9b und G10a gemeinsam mit ihren Lehrkräften Julia Ebert, Sina Lannert und Karl Rupp im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn über die Ausstellung „Very British. Ein deutscher Blick“.
Die außerordentlich informative Ausstellung, die die beiden Weltkriege, den Brexit, Fußball und Popkultur, die britische Krone und das Wirtschaftssystem thematisierte, hat einen nachhaltigen Eindruck bei den Goetheschülern hinterlassen.
Bis heute prägen besonders die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg das nationale Selbstbild der Briten, das Bild von den Deutschen und den deutsch-britischen Diskurs. Antideutsche, vergangenheitsbezogene Stereotypen werden vor allem in den Medien gern aufgegriffen, gemeinsame britisch-deutsche ![]()
Erinnerungen an Coventry und Dresden belegen aber auch den Wandel: Die Städte werden von Symbolen des Kriegsterrors zu Symbolen der Versöhnung.
„With Europe, but not of it“. Diese Aussage von Winston Churchill von 1930 spiegelt das ambivalente Verhältnis der Briten gegenüber einer vertieften europäischen Integration. Das Vereinigte Königreich versteht sich auch nach 1945 als Großmacht mit globaler Perspektive. Die enge Partnerschaft mit den USA und das tiefe Misstrauen gegenüber der Abgabe nationaler Souveränitätsrechte an europäischen Institutionen gehören dabei zu den Konstanten britischer Politik. Die deutsch-englische Fußball Konkurrenz gehört – beginnend mit der WM 1966 – zu den längsten und intensivsten in der Geschichte des Sports. Trotz aller Rivalität bestimmen auch Fairness und Respekt den Wettkampf zwischen den Fußballgroßmächten. Bis heute erhält die deutsche Populärkultur wichtige Impulse von den britischen Inseln. Literatur, Mode und Musik finden seit Jahrzehnten in Deutschland ein begeistertes Publikum. Die britische Krone verleiht dem demokratisch-parlamentarischen System einen besonderen Glanz und löst im Ausland Bewunderung aus.
Deutschland und Großbritannien sind wirtschaftlich eng verflochten. Das jeweilige Image des Herkunftslandes („Vorsprung durch Technik“/„feine englische Art“) wird erfolgreich für die Produktvermarktung eingesetzt. Kritisch nachbereitet wird die Exkursion nach Bonn im Politik- und Geschichtsunterricht, wobei insbesondere die Diskussion um den erfolgten Brexit bei den Goetheschülern im Fokus stehen wird.

