Die Intensivklassen der Goetheschule Dieburg
Die Goetheschule Dieburg ist seit Beginn des Schuljahres 2007/08 Standort einer Intensivklasse. Aufgrund verstärkter Zuwanderung kam im Schuljahr 2012/13 eine zweite und ein Jahr später sogar eine dritte Intensivklasse hinzu.
Wer besucht eine Intensivklasse?
In einer Intensivklasse werden die Schülerinnen und Schüler unterrichtet, die erst seit sehr kurzer Zeit in Deutschland leben, keine oder nur sehr geringe Kenntnisse der deutschen Sprache haben und daher vor dem Besuch einer Regelklasse unbedingt intensiv Deutsch lernen müssen. Manchmal können sie sogar die lateinischen Schriftzeichen nicht, müssen also zunächst alphabetisiert werden.
Die jungen Menschen sind aus allen Teilen der Welt nach Deutschland gekommen.
Die Gründe hierfür sind unterschiedlich: Flucht und Vertreibung durch Kriege und Bürgerkriege, Naturkatastrophen, wirtschaftliche Perspektivlosigkeit oder auch familiäre Schicksalsschläge.
Das Alter der Intensivklässlerinnen und Intensivklässler umfasst eine große Spanne:
Sie sind mindestens zehn und höchstens 16 Jahre alt.
Die Schülerinnen und Schüler wohnen in Dieburg oder den umliegenden Ortschaften.
Wie sind die Intensivklassen organisiert?
Alle Kinder lernen mit der überwiegenden Anzahl ihrer Wochenstunden intensiv die deutsche Sprache.
Die Schülerinnen und Schüler haben neben den Fächern Deutsch und Deutsch-Ergänzung auch Unterricht in Mathematik, Englisch, Kunst, Sport sowie in den Lernbereichen Gesellschaftslehre und Naturwissenschaften, außerdem können sie Arbeitsgemeinschaften besuchen.
Alle Intensivklassenschülerinnen und -schüler erhalten am Ende jedes Halbjahrs ein Zeugnis mit Noten für das Arbeits- und Sozialverhalten sowie Fachnoten für die Unterrichtsfächer. Diese Ziffernnoten werden mit einer schriftlichen Beurteilung ergänzt. Das Zeugnis berücksichtigt die jeweiligen Sprachkenntnisse und sagt zusätzlich aus, wie erfolgreich und motiviert die dem Sprachstand der Schülerin / des Schülers angepassten fachlichen Unterrichtsinhalte erlernt wurden.
Wie ist der Übergang von der Intensivklasse in die Regelklasse gestaltet?
Nach einem Jahr Intensivklassenzugehörigkeit ist in der Regel der Wechsel in eine Regelklasse vollzogen, wobei ein früherer Wechsel bei ausreichenden sprachlichen Kompetenzen jederzeit möglich ist.
Die selbständige Sprachverwendung ist in allen Unterrichtsfächern Ziel der (fach)sprachlichen Förderung, um die entscheidende Voraussetzung für eine erfolgreiche Mitarbeit im Regelunterricht zu schaffen. Orientiert an den Vorgaben des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) streben wir die Kompetenzstufe B1 an. Diese Stufe wird im Bereich „Hörverstehen“ und „Sprechen“ zumeist erreicht. Beim „Leseverstehen“ liegen die Lernenden meist zwischen den Niveaustufen A2 und B1 und im „Schreiben“ in der Regel mindestens im Bereich A2. Zur Feststellung der erreichten Niveaustufen haben wir entsprechende Diagnoseverfahren.
Der Eingliederung in eine Regelklasse geht eine kontinuierliche Hospitation (Teilintegration) voraus. Die Schülerinnen und Schüler der Intensivklassen besuchen hierbei über einen angemessenen Zeitraum den Unterricht in den ausgewählten Ziel-Regelklassen. Die jeweiligen Klassenkonferenzen beraten dann über die endgültige Aufnahme der Intensivklassenschülerinnen und -Schüler in die Ziel-Regelklassen und beschließen bei Bedarf entsprechende Fördermaßnamen.