Schüler der Goetheschule erinnern zusammen mit der Volkshochschule an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren
Simon Lorch III. war Mitglied einer jüdischen Familie in Dieburg, die seit Generationen in der ehemaligen Kreisstadt lebte. Er war ein hochdekorierter Soldat des 1. Weltkriegs, was ihn nicht vor Verfolgung durch die Nationalsozialisten schützte. So wurde Simon Lorch mit 9 weiteren jüdischen Bürgerinnen und Bürgern Dieburgs bereits einen Tag nach den gewaltsamen Ausschreitungen in der Pogromnacht in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt, wo er unter ungeklärten Umständen am 27.11. 1938 verstarb.
Die Gedenkveranstaltung der Volkshochschule Darmstadt-Dieburg fand heute gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Klasse G10d der Goetheschule Dieburg und deren Geschichtslehrer Herrn Karl Rupp statt, die dem Schicksal Simon Lorchs und vieler weiterer Menschen jüdischen Glaubens, die vor 80 Jahren Opfer von Gewalt wurden, gedachten.
Eröffnet wurde die Gedenkfeier durch Landrat Klaus Peter Schellhaas, der Kreistagsvorsitzenden Dagmar Wucherpfennig und Bürgermeister Frank Haus im Sitzungssaal des Landratsamts Dieburg. Die Schülerinnen und Schüler der G10d zeichneten anschließend die Lebenswege der verschleppten Dieburger Juden nach. Danach wurde am Gedenkstein vor dem Landratsamt all derer gedacht, deren Leben sich am 9. November 1938 schlagartig verändert hat.