Volkstrauertag 2021 – G10d und Chor Melody in der Paulskirche

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Erinnern und Gedenken – für eine geeinte Welt in Frieden

GoetheschülerInnen gestalteten die zentrale hessische Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in der Frankfurter Paulskirche

„Wozu das Gras nur rot verfärben?

Und allen Schmerzen zu verteilen.

Wozu Grenzen ziehen ums eigene Land,

sich weder fügen noch vereinen?“ (Luisa Echarti, Schülerin der Klasse G10d)

Diese und zahlreiche weitere Fragen formulierten die Dieburger Schülerinnen und Schüler in ihren selbstverfassten Gedichten am Sonntag, den 14. November 2021 während des Volkstrauertags in der Paulskirche Frankfurt. Die Wenigsten unter ihnen haben Krieg und Gewalt am eigenen Leib erfahren. Sie sind aufgewachsen in Frieden und Einheit, fernab von zerbombten Städten oder Schlachtfeldern. Trotzdem erkennen sie die Dringlichkeit des Volkstrauertags im Jahr 2021: Weltweit werden in über 25 Staaten Kriege geführt. Unzählige Menschen leiden aktuell unter Gewalt, Hass und Ausgrenzung. Der Frieden ist ein zerbrechliches Gut, das wir bewahren müssen:

„Heutzutage nehmen wir das alles für selbstverständlich.

Aber wenn wir nicht aufpassen, ist Frieden vergänglich!

Pandemien, Klimawandel, Kriege,

wir haben Probleme und zwar viel zu viele.“ (Federico Böhm, Schüler der Klasse G10d)

Die Gedenkveranstaltung wurde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen ausgerichtet. Der Volksbund setzt sich als humanitäre Organisation für aktive Friedensarbeit ein und gibt den jüngeren Generationen die Chance, an der Erinnerungskultur mitzuwirken und einen entscheidenden Beitrag für die Bewahrung und Wertschätzung von Frieden und Völkerverständigung zu leisten. Die Dieburger Goetheschule, eine UNESCO-Projektschule, durfte in diesem Jahr den Schulbeitrag in der Paulskirche gestalten und sich im Rahmen der Gedenkveranstaltung zu den Menschenrechten und der Demokratie bekennen.

Die Paulskirche, die als „Wiege der Demokratie“ in die deutsche Geschichte eingegangen ist, eignet sich in hervorragender Weise für die Bekundung von Menschenrechten und der Forderung nach Frieden und Einheit.

An diesem Ort wurde vor über 170 Jahren die erste demokratische Verfassung für Deutschland ausgearbeitet, die mit ihren Grundrechten die Weimarer Verfassung von 1919 und unser heutiges Grundgesetz von 1949 entscheidend geprägt hat.

Knapp 50 Schülerinnen und Schüler der Goetheschule wirkten an der zentralen hessischen Gedenkveranstaltung mit. Unter der Leitung von den Pädagoginnen Julia Ebert, Sina Lannert, Gabriele Schoberth und Sarah Schoberth, präsentierten die Jugendlichen eindrucksvoll ihre Gedanken zum Thema Krieg und Frieden in Form von Texten und Liedern, die unter die Haut gingen. Am Ende des Liedes „Imagine“ von John Lennon hielt der Schulchor fünf Buchstaben in die Luft, die das Wort: „HUMAN“ (Mensch) zeigten. Egal welchen Glauben wir praktizieren, aus welchem Land wir kommen, mit welchem Geschlecht wir uns identifizieren – letztlich sind wir alle Menschen und sollten einander mit Respekt begegnen, um in einer geeinten Welt in Frieden zu leben.

Vom Engagement der SchülerInnen beeindruckt, schloss sich Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) den Forderungen an und mahnte, den Frieden nicht als Interimsphase von Kriegen wahrzunehmen. Er rief die BesucherInnen dazu auf, sich täglich für die Bewahrung des Friedens einzusetzen und Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus gemeinsam die Stirn zu bieten.