#everynamecounts: Damit die Namen nicht vergessen werden

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GoetheschülerInnen „bauen“ am digitalen Denkmal für NS-Opfer

#everynamecounts

von Emely Spies

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copyright: Arolsen Archives

Der Zweite Weltkrieg, ein dunkles Kapitel unserer Geschichte. Ob Greis, Jugendlicher oder Säugling – die Nationalsozialisten löschten das Leben all derjenigen auf grausamste Art und Weise aus, die nicht in ihr Weltbild passten – darunter das von sechs Millionen Juden und hunderttausenden Sinti und Roma.
75 Jahre nach Kriegsende gibt es kaum noch jemanden, der die NS-Diktatur als Erwachsener erlebt hat und von dem Krieg erzählen kann, den die Nationalsozialisten angezettelt haben. Umso schwerer fällt es heute, diese Vergangenheit zu verstehen.  Doch wie können wir zur Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs helfen? Wie können wir die Geschichte verstehen und gleichzeitig etwas Gutes tun?
Mit dem Crowdsourcing-Projekt #everynamecounts, kann jeder von zuhause Dokumente aus Konzentrationslagern digitalisieren und somit ein digitales Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus aufzubauen. Jeder kann mitmachen und Namen sowie biografische Daten digitalisieren. So soll das umfangreichste Online-Archiv über NS-Verfolgte entstehen.
Meine Klasse (G10b), hat zuerst an dem Projekt teilgenommen, das uns von unserer Geschichtslehrerin Frau Lannert vorgestellt wurde. Noch weitere Lerngruppen der Goetheschule werden folgen, um ebenfalls einige Dokumente zu digitalisieren.
Die Hilfsmittel und Texte, die einem auf der Seite zur Verfügung gestellt werden, sind so informativ, fesselnd und bewegend, dass sie mich sofort von der Kampagne überzeugt haben und mir das Gefühl gegeben haben helfen zu können. Die Tools sind einfach zu verstehen und es nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, ein Dokument in die Datenbank einzutragen.

Jugendlicher fuer everynamecounts c Arolsen Archives jpg
copyright: Arolsen Archives

Warum ist es so wichtig die Vergangenheit aufzuarbeiten? Was bringen die gefüllten Datenbanken?

“ Es ist wichtig auf die Vergangenheit und die Geschehnisse zurückzublicken, damit man daraus lernen kann. (…) Die Toten sind nicht nur irgendwelche Zahlen, sie haben einen Namen(…)” Catharina-G10b

“ Diese Menschen dürfen nie vergessen werden und ihrer verlorenen Leben sollten immer als Mahnmal dienen und einen daran erinnern, dass so etwas nie wieder geschehen darf.” Laura-G10b

“Es ist wichtig den Verfolgten Menschen die Ehre zu erweisen nicht vergessen zu werden. Jede Quelle und jedes Dokument ist wichtig, denn nur zusammen können sich die Verfolgungsschicksale rekonstruieren. Für Angehörige sind die Datenbanken besonders bedeutsam, weil diese möglicherweise die letzten Lebenszeichen eines Verfolgten, wie zum Beispiel seiner Unterschrift, beinhalten.” Emely-G10b

“ Der heutige Tag war was ganz anderes als sich mit dem Thema durch irgendwelche Dokumentarfilme zu beschäftigen. Auf so vielfältige Weise zu lernen-Das ist für mich der Inbegriff von Bildung.” Marco-G10b

Du möchtest uns helfen?

Wenn sich nur jeder ein paar Minuten Zeit nehmen würde einen Scan zu dokumentieren, wäre dies ein riesiger Fortschritt in der Aufarbeitung unserer Vergangenheit.

Mit diesem Link kommt ihr direkt zur digitalen Einführung: https://arolsen-archives.org/enc-intro/de/
Am Ende der Einführung werdet ihr direkt zum Projekt #everynamecounts auf der Plattform Zooniverse weitergeleitet.

Danke für eure Mithilfe!
Emely Spies- Klasse G10b

Mit der Initiative #everynamecounts rufen die Arolsen Archives dazu auf, ein digitales Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus aufzubauen: Jede*r kann mitmachen und Namen sowie biografische Daten digitalisieren. So soll das umfangreichste Online-Archiv über NS-Verfolgte entstehen. Das Crowdsourcing-Projekt startet neu zum 27. Januar, dem internationalen Gedenktag für den Holocaust und die Opfer des Nationalsozialismus.

Internationale Zusammenarbeit, mit immer mehr Freiwilligen

Die Arolsen Archives haben #everynamecounts 2020 als Pilotprojekt gestartet. Um weltweit noch mehr Menschen zu erreichen, sind nun drei Sprachen hinzugekommen: Zusätzlich zu Deutsch und Englisch gibt es das Projekt mit allen Infos nun auch auf Spanisch, Polnisch und Französisch. Neu ist zudem eine digitale Einführung, die den Einstieg in #everynamecounts erleichtert und sich deshalb auch für Schulprojekte eignet.

Über die Arolsen Archives:

Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfas- sendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft.