Gedenkveranstaltung sowjetischer Soldatenfriedhof am 22. Juni 2021

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Die Klasse G10b überzeugt mit selbst erstellten Podcasts

Einladung1

Am 22. Juni 1941 greift die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion an. Ohne Ankündigung. Die Nazis nannten den Angriff „Unternehmen Barbarossa“. 5,6 Millionen sowjetische Soldaten geraten in deutsche Gefangenschaft und werden als Zwangsarbeiter eingesetzt. 3,3 Millionen von ihnen kommen bei den Strapazen ums Leben. Siehe https://p.dw.com/p/3uxFI

Auch auf dem russischen Soldatenfriedhof in Klein-Zimmern liegen knapp 500 sowjetische Gefallene… bisher namenlos. Heute, 80 Jahre nach dem Angriff, haben die Schülerinnen und Schüler der G10b der Goetheschule Dieburg mit Unterstützung von den Kolleginnen Sina Lannert, Diana Barbosa und Kollege Karl Rupp an der Gedenkveranstaltung in Klein-Zimmern teilgenommen.

Im Unterricht hatte die Klasse G10b Podcasts zu 80 Jahre „Unternehmen Barbarossa“ entwickelt, die sie heute während der Gedenkveranstaltung vorstellten. In sechs Audiobeiträgen gingen sie den Geschehnissen im Zweiten Weltkrieg auf den Grund. Im Fokus stand dabei immer:

Was geschah in unserer Region?

Wie erging es den sowjetischen Kriegsgefangenen?

Welche Personen waren beteiligt?

Wie sollte man heute mit unserer NS-Vergangenheit umgehen?

Auf ihrer Website https://achter-mai.web.app/podcast stellt die Klasse ihre Podcasts zum Anhören zur Verfügung.

Die Gedenkveranstaltung heute war sehr gut besucht und begann zunächst außerhalb der Kriegsgräberstätte am Aufstellungsort der neuen Informationstafel. Bürgermeister Achim Grimm von Groß-Zimmern leitete durch das Programm und begrüßte wichtige geladene Redner, wie der Generalkonsul der Russischen Förderration in Frankfurt am Main, der Russisch-orthodoxen Gemeinde in Darmstadt und Viola Krause vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. – Landesverband Hessen. Untermalt wurde das Programm von Sopranistin Magdalena Hermann aus Groß-Zimmern.

Ein Ziel des Gedenkens heute war es, den unbekannten gefallenen Soldaten einen Namen zu geben. Sehr viele Identitäten hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge inzwischen ermittelt und hatte für heute sogar die Enkelin und zwei Urenkel eines auf der Kriegsgräberstätte bestatteten Toten nach Klein-Zimmern geladen. Die Namen der Toten standen auf kleinen Tonziegeln, die die Klasse G10b anschließend zur Kriegsgräberstätte trug und verteilt niederlegte. Anschließend wurden die Namen von 80 Toten verlesen, die auf der Kriegsgräberstätte ruhen.

Wir haben uns über das große Interesse an diesem Thema deutscher Geschichte gefreut. Viele Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Jahrgangsstufen sowie zahlreiche Kolleginnen und Kollegen haben der Gedenkveranstaltung beigewohnt. Es zeigt uns, wie groß die Anteilnahme an den Verstorbenen des Zweiten Weltkriegs ist, egal welcher Nationalität…

Wir danken der Klasse G10b sowie unseren KollegInnen für Ihren wichtigen Beitrag zur Gedenkveranstaltung! Erst durch die Podcasts, die akustisch eingespielt wurden, und die Namenstäfelchen wurde die Veranstaltung zu einer sehr individuellen emotionalen Erfahrung.